Dreizeiler: Nebel

Weiße Nebelwolken

unendliche Stille am Himmel—

Lärmschutz über den Dächern

© Nachtpoetin

Vom Sommer träumen

Leise tropft der Regen
auf meinen Schirm

vom Herbst
in die Stadt gesandt;

er verscheucht
 die letzten Bilder
des Sommers,

übernimmt die Herrschaft
über das Land...

Der gnadenlose November

Mit frostigen Küssen 

bedeckt der November
die Kahlen Zweige

widerstandslos
erdulden sie seine Launen;

Die Wege leer,
vor Einsamkeit geplagt

in schweigendem Nebel eingehüllt, 

ihrer Machtlosigkeit bewusst—

Kein Entkommen

Nebel wandert durch das Land

weckt den Tag in aller Frühe

sein fahles Grau bremst die Kraft,

der Mensch kämpft
gegen den Schlaf—

Im schattenlosen Niemandsland

Ich laufe in den Nebel hinein

vor mir das weiße Nichts,

eine unmessbare Distanz;

die Welt wie in Watte gepackt

wo die Zeit sich im Dunst verliert

wo ist das Ziel,

wo ist das Ende des Weges...?

Sie bleiben unsichtbar 

hinter dem weißen Vorhang 

des Nebels...