30.10.2016

Unzufriedenheit. Warten auf das Glücklichsein.



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Hoffnungsvoll blickte ich auf den Fluss, das sommergrüne Gesicht der Natur spiegelte sich im Wasser... Gedanken an die Zukunft tummelten sich in meinem Kopf, einer lauter als der andere, doch sie ließen immer mehr Fragen zurück.

Die Erfüllung meiner Wünsche ließ auf sich warten, immer noch, nach so vielen Jahren; die Sehnsucht in meinem Herzen schmerzte. Durstig und hungrig war sie nach Glück, Liebe, Beständigkeit, nach der Entfaltung meines Selbst. Ich haderte mit der Gegenwart, die nicht alles hielt, was sie versprach, in der mir dieses und jenes fehlte, von dem ich glaubte, dass es mich glücklicher machen würde.

Aber was weiß der Mensch schon, was ihn wirklich glücklich macht, oder weiß man es erst, wenn man lange Jahre vom Schatten des Unglücklichseins belagert, keine Freude am Leben fand, wenn Traurigkeit, Enttäuschung und Leid immerzu an der Seele nagten, wenn man den Blick mutlos vor der Zukunft verschloss, wenn die Kräfte schwanden, um noch Hoffnung zu hegen. Hoffnung, auf dass man eines Tages auf der Sonnenseite des Lebens stünde und sein Glück mit beiden Händen festhalten könnte...

Vielleicht weiß man erst, was Glücklichsein wirklich bedeutet, wenn man all das erlebte und wenn ich bedenke, dass einiges davon in meinem Leben vorgekommen war, dann war die Erwartung des Glücks meinerseits doch berechtigt. Aber vielleicht war dies immer noch nicht genug, vielleicht musste ich noch mehr davon bekommen, um das Glück, wenn es denn irgendwann kam, aus tiefster Seele schätzen zu können...

Doch vielleicht war ich bloß immer nur unzufrieden mit allen möglichen Dingen in meinem Leben und dachte deswegen im Unglück unterzugehen, im Leid zu ertrinken, in der Schwärze der Welt, die ich um mich herum sah, zu erblinden.
Die kleinen Lichtblicke nicht beachtet, nicht genug bewundert, war ich zu stark von der Unzufriedenheit benebelt und tappte Jahr für Jahr in neue Ereignisse, die mich mit dem Gift der Unzufriedenheit besprühten, meine Augen zuklebten, um die kleinen Lichtblicke im Leben nicht zu bemerken. 

Doch auch diese gab es natürlich laufend, wenn ich ehrlich bin, es war nicht immer alles nur Traurigkeit und Kummer. Vielleicht war ich sogar glücklicher als ich dachte, als ich nur Augen für meine Unzufriedenheit hatte, vielleicht war mir das Schicksal hold und das wirkliche Unglück blieb mir gar erspart, vielleicht hatte ich die Schatten meines Weges durch ein Vergrößerungsglas betrachtet, und war besessen, um noch mehr von ihnen zu entdecken, anstatt den kleinen Lichtblicken mehr Aufmerksamkeit zu schenken...

Hoffnungsvoll stand ich auf der Brücke und blickte auf den Fluss hinab, der meine trüben Gedanken auf seinem Rücken trug, sanft schaukelnd, wie leichte Segelboote, immer weiter weg von mir, bis sie sich mit dem Horizont verschmolzen, bis ihre Fragen an die Zukunft verhallten und ich in dieser neuen Stille die leisen Klänge der Zufriedenheit tief in meinem Herzen endlich wieder hören konnte. 

© Nachtpoetin

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