31.10.2016

Alleingelassene Träume



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Die Morgensonne kitzelte die alten Häuser wach, in der Straße einer Stadt, irgendwo auf der Welt, es könnte überall sein... Wie die Menschen, die hinter den Fenstern erwachten und langsam in ihre Realitäten hinüber glitten, noch mit dem letzten Traum hinter ihren geschlossenen Augen. Sie verließen ihre schöne Welt, die sie jede Nacht betraten, vor den Sorgen des Alltags, vor der Schwere der Gegenwart flüchtend, die sie zu tragen hatten...

In der Welt ihrer Träume gab es keine Schatten, weder Vergangenheit noch Zukunft, wo sie gepeinigt und gesteuert durch ihren Alltag liefen, vor dem sie nur im Schlaf entkommen konnten - in ihren Träumen Tag und Nacht, im ewigen Kreislauf des Lebens; was ist wirklich wahr, was ist nur ein Traum...?

Morgens bleibt die Sehnsucht nach der schönen Welt zurück, während der Mensch versucht, seinem Leben Herr zu werden; ein Kampf gegen Windmühlen, das Hamsterrad bleibt nicht stehen... Resignation, Frust, Wut und Angst stacheln ihn an, irgendwann muss das Leben doch besser werden, irgendwann müssen Träume doch in Erfüllung gehen, irgendwann muss man doch sagen können: Ja, genau das ist mein Leben!

Wer hat Schuld daran, wenn alles anders kommt, als man es sich erträumt und geplant hat, wer zwingt einen dazu, immer denselben Weg zu gehen, ohne die Lebendigkeit des Lebens im Herzen zu spüren, wer sagt, dass es immer so bleiben muss, wer behauptet, dass man nichts daran ändern kann...?

Es ist der Mensch selbst, der sich Grenzen setzt, es ist der Mensch, der sich von Ängsten beherrschen lässt, es ist der Mensch, der für die Sicherheit so vieles in Kauf nimmt, sich selbst belügt, sich mit Kompromissen betäubt, aber hofft, dass sein Leben irgendwann doch besser wird - nur in seinen Träumen ist er wirklich zu Haus'...

Es ist die schöne Welt, die ihm jede Nacht erscheint, in der er sein wahres Leben lebt und liebt, in der er endlich so sein kann, wie er es in der Realität vielleicht niemals vermag, wo der Schatten der Angst hinter seinem Rücken lauert, seinen Mut bekämpft und ihm die Lebendigkeit raubt.

Alleingelassen, traurig kehren die Träume jede Nacht aufs Neue zurück, nähren seine Sehnsucht, die ihm von Jahr zu Jahr schwerer auf der Seele drückt, bis sie eines Tages enttäuscht für immer die Flucht ergreift und eine leere Hülle ohne Träume zurücklässt.

© Nachtpoetin

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